Die 10 Gebote der digitalen Gesellschaft Ich möchte hier auf den exzellenten Text des polnischen Dichters Piotr Czerski hinweisen. Kaum ein anderer Text beschreibt so treffend meine Denkweise und die vieler anderer Mitstreiter in der digitalen Entropie!
Die wichtigsten Thesen direkt hier:
1.Wir sind im Internet aufgewachsen, deshalb denken wir anders. Die Fähigkeit, Informationen zu finden, ist für uns so selbstverständlich wie für euch die Fähigkeit, einen Bahnhof oder ein Postamt in einer unbekannten Stadt zu finden.
2. Wir haben gelernt zu akzeptieren, dass wir
statt einer Antwort viele verschiedene Antworten finden, und aus diesen abstrahieren wir die wahrscheinlichste Version und ignorieren die unglaubwürdigen.
3.Wir müssen auch keine Experten in allem sein, denn wir wissen, wie wir Menschen finden, die sich auf das spezialisiert haben, was wir nicht wissen, und denen wir vertrauen können. Menschen, die ihre Expertise nicht für Geld mit uns teilen, sondern wegen unserer gemeinsamen Überzeugung, (…) dass wir alle vom Informationsaustausch profitieren
4.Aus dem
Ozean der kulturellen Ereignisse fischen wir jene, die am besten zu uns passen, wir treten mit ihnen in Kontakt, wir bewerten sie und wir speichern unsere Bewertungen auf Websites
5. Wir verstehen, dass Kreativität (…) immer noch Anstrengungen und Investitionen erfordert. Wir sind bereit zu zahlen, aber die gigantischen Aufschläge der Zwischenhändler erscheinen uns ganz einfach als unangemessen. Wenn wir nur die reine Information bekommen, verlangen wir einen angemessenen Preis. Wir sind bereit, mehr zu zahlen, aber dann erwarten wir auch mehr!
6. Die Filme, die uns an unsere Kindheit erinnern, die Musik, die uns vor zehn Jahren begleitet hat: In einem externen Netzgedächtnis sind sie einfach nur Erinnerungen. Sie hervorzurufen, sie auszutauschen, sie weiterzuentwickeln, das ist für uns normal (…) Könnt ihr euch vorstellen, dass euch jemand deswegen anklagt, gegen ein Gesetz verstoßen zu haben? Wir auch nicht.
7. Wir sind es gewohnt, dass unsere Rechnungen automatisch bezahlt werden, so lange unser Kontostand es erlaubt. (…). Deshalb sind wir, als Nutzer des Staates, zunehmend verärgert über seine archaische Benutzeroberfläche. Wir verstehen nicht, warum wir für die Steuererklärung mehrere Formulare ausfüllen müssen, von denen das zentrale mehr als einhundert Fragen beinhaltet.
8. Die Gesellschaft ist ein Netzwerk, keine Hierarchie. Wir sind es gewohnt, das Gespräch mit fast jedem suchen zu dürfen, sei er Journalist, Bürgermeister, Universitätsprofessor oder Popstar(…).
Der Erfolg der Interaktion hängt einzig davon ab, ob der Inhalt unserer Botschaft als wichtig und einer Antwort würdig angesehen wird.9. Für uns ist das Internet keine externe Erweiterung unserer Wirklichkeit, sondern ein Teil von ihr: eine unsichtbare, aber jederzeit präsente Schicht, die mit der körperlichen Umgebung verflochten ist. Wir benutzen das Internet nicht, wir leben darin und damit.
10. Was uns am wichtigsten ist, ist Freiheit. Redefreiheit, freier Zugang zu Informationen und zu Kultur. Wir glauben, das Internet ist dank dieser Freiheit zu dem geworden, was es ist, und wir glauben, dass es unsere Pflicht ist, diese Freiheit zu verteidigen.
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http://netzpolitik.org/2012/wir-die-netz-kinder/